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Ein schöner Herbsttag. Die Morgensonne läßt die bunt eingefärbten Blätter leuchten. Bei jedem Schritt raschelt das Laub. Zeit, den Gedanken ihren freien Lauf zu lassen...

Die Bäume halten ihre Blätter nicht fest, denn sie wissen, dass nur duch das Loslassen im nächsten Frühjahr neue Knospen entstehen können. Und auch die herabfallenden Blätter kennen ihren Sinn, dem Waldboden Nahrung zu geben, dem Kreislauf der Natur zu entsprechen...

Im Grunde wissen auch wir Menschen, dass erst, wenn wir loslassen, etwas Neues entstehen kann. Kämpfen wir nicht so oft dafür, das uns Bekannte festzuhalten, selbst wenn wir darunter leiden? Wir sehnen uns danach, dass es anders, nach unserem Empfinden besser sein sollte. Finden Begründungen im Aussen das etwas nicht geht, weil... Warum ist es so schwer Altes, uns nicht mehr Dienliches loszulassen?

Wir reagieren auf die Anreize unseres Umfeldes immer wieder auf die gleiche, uns vertraute Art und Weise. Wir haben dies so oft wiederholt, dass es im wahrsten Sinne des Wortes in Fleisch und Blut übergegangen, zur Gewohnheit geworden ist. Unser Gehirn spielt uns die gleichen Gedanken zu, der Körper lässt uns die selben Emotionen spüren und umgekehrt. Wie wir über die Gegenwart und Zukunft denken wird davon bestimmt, wie wir uns in der Vergangenheit programmiert haben.
Manches war sinnvoll. Wir lernten z.B. gehen, sprechen, Auto fahren oder andere routinemäßige Verhaltensweisen, die uns unseren Alltag erleichtern. Welche Konsequenz aber hat es, wenn unsere Einstellungen, Werte, Stimmungen und Verhaltensweisen in das gedankenlose, unbewusste Muster fallen? Wir uns nicht mehr wohl fühlen, obwohl es sich so vertraut und vorhersehbar anfühlt.
Angst (meist unbewusst) kann entstehen, wenn wir aus den gewohnten Bahnen raus möchten um Neues zu erleben, zu erschaffen. Die Wechselwirkungen durch innere Gedanken, Taten und äußeren Reaktionen haben ein so festes neuronales Netzwerk in uns geschaffen. Der Versuch unsere Komfortzone zu verlassen ist scheinbar mit immenser Disziplin verbunden.
Was wir haben und spüren ist vertraut, denn wir lernten uns darin zu bewegen, uns zu arangieren. Was geschieht, wenn wir Neues ausprobieren ist jedoch ungewiss. Die Erfahrungen, dass wir nicht gut genug sind, indem was wir tun, vielleicht nicht richtig ist, was wir wollen bis hin das wir uns nicht richtig fühlen, sitzt tief. "Nie wieder will ich so leiden" ist in unserem Unterbewusstsein verankert und wir sind stetig darauf bedacht die Narben nicht wieder aufbrechen zu lassen. Unser Ego wurde dadurch zum Meister im Entwickeln von Vermeidungsstrategien und warnt uns, sobald wir den gewohnten Rahmen verlassen. Das ist sein Job und im Grunde macht es nichts anderes als das, was wir ihm aufgetragen haben.

Mit welcher Kompetenz haben die Menschen uns gelehrt was richtig oder falsch ist? Wir haben ihnen geglaubt und vertraut, denn sie waren diejenigen, die uns den Weg im Leben vorlebten. Es ist scheinbar viel leichter die "Schuld" im Aussen zu suchen, als die Verantwortung für uns selbst zurück zu nehmen. Dabei ist das, was wir im Aussen wahrnehmen nur der Spiegel dessen was im Innern stattfindet. Wir können jederzeit eine neue Wahl treffen. Holen wir uns das Staunen, was wir als Kinder hatten, zurück. Nie wieder in unserem Leben hatten wir solch einen Mut, denn alles war neu und ungewohnt für uns und doch wollten wir es ausprobieren und lernen...

Was hält uns heute also davon ab wieder neu zu starten. All das loszulassen, wovon wir überzeugt sind, dass es uns nicht mehr entspricht - wir etwas anderes, Neues erfahren wollen. Uns selbst ausdrücken, als der Mensch, der wir wirklich sind. Bisher haben wir nur einen Bruchteil dessen erlebt was möglich ist. Geben wir dem Neuen einen Raum, indem wir das Alte erkennen, annehmen als das was es ist - Erfahrungen. Aus der Annahme ergibt sich das Loslassen, denn alles will gesehen werden, damit es sich wandeln kann.

Als Kind haben wir unseren Bezugspersonen vertraut. Jetzt gilt es uns selbst zu vertrauen und dem Leben. Und Menschen zu begegnen, die uns bestärken und unterstützen. Unser Gehirn ist zu immens mehr fähig als wir glauben und nutzen. Wir können jederzeit neue Gedanken entwickeln und damit entsprechende Gefühle erzeugen. Es ist unsere Wahl!

Lassen wir unsere alten Blätter fliegen, danken ihnen für das, was sie uns gegeben haben. Denn sie gehören auch weiter zu unserem Leben und dürfen sich jetzt wandeln. Dann nutzen wir die Zeit um zur inneren Ruhe zu finden, neue Energie zu tanken um Neues erblühen und Taten folgen zu lassen. Immer dann wenn wir merken, dass die Zeit dafür reif ist!

Welche Zeit ist besser dafür geeignet, als der Herbst und Winter? Wenn es draußen dunkel und kalt ist und wir im Warmen sitzend das Treiben im Außen verfolgen können. Nutzen wir die Zeit um ein wenig Innenschau zu halten, was ist es was für uns gut und richtig ist und wofür ist es an der Zeit loszulassen...Welch ein Geschenk uns diesen Raum geben zu können! Jederzeit, an jedem Ort und in jeder Situation im Außen.